Der Pilz an sich ...
Pilze (lateinisch Fungi) sind eukaryotische Lebewesen, deren Zellen Mitochondrien und
ein Zellskelett enthalten. In der biologischen Klassifikation bilden sie neben Tieren und
Pflanzen ein eigenständiges Reich, zudem sowohl Einzeller wie die Backhefe, als auch
Vielzeller wie die Schimmelpilze und die Ständerpilze gehören.
Pilze vermehren und verbreiten sich geschlechtlich und ungeschlechtlich durch Sporen
und vegetativ durch Ausbreitung (eventuell mit Fragmentierung) ihrer manchmal sehr
langlebigen Myzelien oder Mykorrhizen.
Das Wort „Pilz“ entstammt dem Althochdeutschen buliz, das wahrscheinlich vom
lateinischen bōlētus zu Griechisch βωλίτης „Champignon“ abgeleitet wurde.
Die botanische Bezeichnung fungi lässt sich aufGriechisch σφόγγοι (Plural) zurückführen,
und bezeichnete ursprünglich Schwämme. Da sich Pilze ebenso mit Wasser vollsaugen
wie Schwämme, wurde der Begriff im Laufe seiner Geschichte auf erstere übertragen.
Die Lehre von den Pilzen heißt Mykologie, abgeleitet vom griechischen ὁ μύκης [mýkēs]
Von den Tausenden bekannten Pilzarten können etwa 180 beim Menschen verschiedene
Pilzkrankheiten hervorrufen. Der Nutzen für die Menschen überwiegt bei weitem, etwa als
Speisepilz oder als Biofermenter zur Herstellung von Alkohol, Zitronensäure oder
Vitamin C.
Auch in der menschlichen Kultur und Technik spielen Pilze eine wichtige Rolle. Viele Pilze
können angebaut oder gezüchtet werden.
Siehe auch: Pilzzucht und Pilzbrut
Speise- und Giftpilze
Historische Darstellung einiger Speise- und Giftpilze
(Achtung: Die Angaben bezüglich Giftigkeit und Speisewert der abgebildeten Pilze sind
teilweise veraltet und nicht zutreffend; die Frühjahrslorchel ist beispielsweise ein Giftpilz.)
Viele Pilzarten sind bekannte und beliebte Nahrungsmittel. Dazu gehören nicht
kultivierbare Arten, wie Steinpilz und Pfifferling, aber auch Kulturarten und -sorten von
Champignon, Shiitake und Austernpilz. Beim Sammeln von Wildpilzen ist größte Sorgfalt
geboten, um nicht durch versehentlich geerntete Giftpilze eine Pilzvergiftung zu riskieren.
Zudem ist zu beachten, dass Pilze Schwermetalle und Radionuklide aufnehmen
und anreichern. Dies kann zu gesundheitsgefährdenden Konzentrationen von
Schwermetallen beziehungsweise Radionukliden im Fruchtkörper von Wildpilzen führen.
Wer Pilze für den Verzehr sammelt, muss unbedingt die Speise- und Giftpilze gründlich
kennen und nur zweifelsfrei erkannte Speisepilze nehmen. Viele Pilzarten enthalten
Hämolysine oder andere hitzelabile Gifte, die erst durch Erhitzen zerstört werden.
Die meisten Speisepilze erfordern daher Erhitzen durch Kochen oder Braten vor dem
Verzehr, um Verdauungsbeschwerden oder Vergiftungen zu vermeiden.
Die meisten Speisepilze gehören zu den Ständerpilzen (Basidiomycota). Relativ wenige
Speisepilz-Arten, darunter die Morcheln und die Trüffeln, stammen aus der Abteilung
der Schlauchpilze (Ascomycota).
Bei manchen Pilzen unterscheidet sich der Speisewert in verschiedenen Regionen.
Einige Arten wie beispielsweise der Wollige Milchling, die gemeinhin als
ungenießbar gelten, werden in Osteuropa für Speisezwecke verwendet. Selbst giftige
Arten wie die Frühjahrslorchel werden in Skandinavien verzehrt. Auch in derselben Region
kann sich die Einstufung der Genießbarkeit innerhalb mehrerer Jahrzehnte ändern
(siehe Abbildung).
Beispielsweise galt der heute als giftig angesehene Kahle Krempling früher als essbar.
In den letzten 30 Jahren verstarben mehr als 260 ansonsten kerngesunde Menschen in
der Provinz Yunnan im Südwesten Chinas plötzlich und ohne jeden erkennbaren Grund.
Das Phänomen wurde als „Sudden Unexplained Death” bezeichnet. Studien erhärteten
den Verdacht, dass der Verzehr einer zuvor noch nicht beschriebenen Pilzart, die das
Forscherteam nach ihrem Entdecker „Trogia venenata Zhu L. Yang“ nannte, für die
Todesfälle verantwortlich sei. Wissenschaftler isolierten drei toxische Verbindungen aus
den Fruchtkörpern dieser Pilze. Es handelt sich dabei um eine bereits bekannte
Aminosäure, γ-Guanidinobuttersäure, sowie zwei bisher noch nicht beschriebene
ungewöhnliche toxische Aminosäuren. Die Untersuchungen sprechen nun dafür, dass
der Pilz Trogia venenata die Ursache für die unerklärlichen Todesfälle ist.
Ein Bericht aus Wikipedia
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